Damals vor 30 Jahren…

Jeder braucht seine «Bibel». Sei es diese selbst oder ein Sehnsuchts-Neoklassiker wie Hesses «Siddhartha» oder Kerouacs «On the road». Ruedi Bless’ war «Der billigste Trip nach Indien» von Robert Treichler. Damals im Juni 1976, den Daumen erwartungsvoll in Richtung Indien gestreckt, begann sein Reiseleben vor dem Verkehrshaus in Luzern…

Ausgabe: Nr. 78     Text: Ruedi Bless     Fotos: Urs Herger und Ruedi Bless

Urs kannte ich schon seit der Sekundarschulzeit. Inzwischen waren wir 20 geworden. Er, Eishockeyspieler vom Typ Haudegen, spontan, intelligent, anpackend. Genau das richtige Pendant zu meiner eher introvertierten, analytischen Art. Einige Monate zuvor trafen wir uns in der Kultbeiz «Fritschi» in Luzern und ich konfrontierte ihn mit meinem Entschluss, auf Reisen zu gehen. «Ich komme mit!» teilte mir Urs mit, als wärs die normalste Bemerkung der Welt. Tja, manchmal ist das Leben eben ganz einfach…

Autostopp für Anfänger

Wohin? Wie lange? Wieviel Kohle brauchen wir? – immer diese Details. Nach Indien, überland, das war schnell klar. Es folgten Monate der Planung und des Sparens. Sowas hatte zumindest einer schon vor uns gemacht, eben: Robert Treichler. Das Buch mit dem Jeansumschlag war Kult unter den «Trampern».
Da standen wir also, sinngemäss beim Verkehrshaus Schweiz, und hofften auf baldige Mitfahrgelegenheit. Nicht zuletzt deswegen, weil mein Vater sarkastisch angedroht hatte, am nächsten Morgen uns das Frühstück da hin zu bringen. So schlimm kam’s nicht, aber volle drei Stunden standen wir am gleichen Fleck. Dann endlich hielt der erste Wagen. «Nach Küssnacht am Rigi fahre ich» – immerhin 10 Minuten Autofahrt von hier. Nur weg, dachten wir. Die erste Nacht verbrachten wir dann schon in der Nähe von Verona – im Schlafsack bei einer Autobahnraststätte.

Hellas und Wüstenarbeit

Ios war ein Geheimtipp, und obwohl das Inselchen schon mit einer Disco bedacht war, fanden wir uns bald in einer wohnlichen Höhle wieder. Nicos, Fischer und der Betreiber einer Taverna, gab uns mit seiner Familie Gastrecht. Wir genossen das Inselleben in vollen Zügen: ausschlafen, schnorcheln, wandern, fischen, abends in die Disco-«Zivilisation» – um dann wieder von vorne zu beginnen.
Der Kibbuz «Yotvata» in der Negev-Wüste brachte uns zurück auf den Boden der geregelten Realität. Hier war Arbeit angesagt. Die Hitze im südlichen Israel bestimmte den Alltag; morgens um 04.00 Uhr Tagwache, Arbeit im Feld bis 08.00 Uhr, Frühstück, Arbeit bis 11.00 Uhr, Mittagessen, Schlaf, Swimmingpool, Party.
«Swimmingpool»? Ja. Mitten in der Wüste wurde ein 30-Meter-Pool gebaut. Doch das war nicht das einzige Phänomen. Yotvata rühmte sich, die grösste Molkerei Israels zu betreiben. Eine der zugeteilten Arbeitseinsätze war denn auch das Abfüllen von Joghurt. Einer der privilegierten Jobs angesichts der 35–40° Hitze ausserhalb der klimatisierten Anlage.
Schlechter waren diejenigen dran, die abkommandiert waren, mitten in der mit Steinen durchsetzten Sandwüste ein Mangofeld anzulegen. Dort musste man auch aufpassen, dass die Handschuhe nicht achtlos rumlagen. Skorpione haben nämlich die unangenehme Angewohnheit, sich in verborgene, dunkle Regionen zu begeben…

Anatolien im senfgelben Mercedes

Szenenwechsel «Puddingshop»: Diese legendäre Tramperbeiz, mitten im der Altstadt von Istanbul, gehörte zu den «Musts» eines jeden Indienüberlandreisenden. Sei er auf der Hin- oder auf der Rückreise. Wobei die Rückreisenden in der Bewunderungshierarchie höher standen; sie hatten die Erfahrungen schon gemacht, ganz im Gegensatz zu uns Greenhorns. Natürlich gabs im Puddingshop auch Pudding, doch der interessierte uns weit weniger als die Erzählungen der andern Tramps. «Fact and Figures» wurden in mündlicher und schriftlicher Form (Schwarzes Brett) ausgetauscht. Ob all der «Gefahren», die da auf einen warten sollten, und der «Horrorstories» die da die Runde machten, konnte einem angst und bange werden.

Nichtsdestotrotz begaben wir uns zum Billettbüro, welches in Treichlers Bibel als die Adresse für Busfahrten nach Teheran angegeben war. Ein Dutzend meist dunkelhäutige Orientalen lümmelten vor dem Eingang herum. «You want drive Mercedes?» Hä? Was hat der gesagt? Natürlich wollten wir! Schliesslich hatte ich eine Woche vor Abreise in Luzern mein «Billett» gemacht.
So kam es, dass nun Urs in einem weissen und ich in einem nagelneuen senfgelben Mercedes über die Überlandstrassen der Türkei sausten. Die «Studenten» erklärten uns, dass die Fahrzeuge in Deutschland gekauft und nun nach Bangladesh verschoben würden. Wir sollten die Wagen innerhalb einer Woche nach Teheran überführen und dort an einem vereinbarten Ort abgeben. Natürlich waren einige von ihnen auch mit dabei, damit wir uns nicht versehentlich abzusetzen versuchten. Total «lässig» fanden wir natürlich diese Luxusfahrt durch Anatolien. Vor allem der Osten verschlug uns jeden Tag aufs Neue den Atem – eine grandiose Landschaft! Und Menschen, die uns immer wieder mit ihrer Gastfreundschaft beeindruckten.

Ein natürlicher Trip durchs Mittelalter

Afghanistan, das bis 1979 bereisbar war und damals als legendäres (Alp)Traum-Zwischenland der Indienfahrer galt, wo auf dem Kabuler Friedhof schon für etliche junge Europäer Endstation gewesen war. Es fing überwältigend an: Herat, ein Traum von einer Kleinstadt. Bilder, wie sie nur die Wirklichkeit hinkriegt: Basargassen, Pferdekutschen, kein Asphalt, Schafmärkte, offene Metzgereien, Farben überall, und Düfte! Es war, als sei man das erste Mal in dem Orient angelangt, den man sich aus «1001 Nacht» vorstellte.
In den islamischen Ländern war es damals so, dass Blutspenden nur sehr zögerlich gemacht wurden. Aus religiösen Gründen ging man davon aus, dass entweichendes Blut mit einem Verlust der Persönlichkeit einher ginge. Das wusste ein richtiger Westler zu nutzen; schliesslich wurden für ein Tramper-Budget recht hohe Summen, bis zu einem Wochenreisebudget, für eine Blutspende geboten, gemäss Treichlers Handbuch.

Am ersten Abend in der dortigen Herberge stürzte ein schwitzend-aufgeregter Afghane an die Rezeption und diskutierte mit dem Hotelangestellten. Dieser kam dann nicht minder aufgeregt schnurstracks auf uns zu und fragte nach unserer Blutgruppe. Gesagt, gepackt – und schon waren wir, ohne weitere Informationen, auf einer Pferdekutsche im nächtlichen Herat unterwegs. Am Bestimmungsort eingetroffen, meinte der englisch sprechende Arzt, es hätte eine Schiesserei gegeben und wir hätten genau die Blutgruppen, welche gesucht seien. Wir sahen schon die Dollar-Noten vor Augen und legten uns bereitwillig hin.
Nach getaner «Arbeit» harrten wir freudig der Dinge, die da kommen sollten. Es kam je eine Cola… immerhin. Ein Original-Coke galt in Afghanistan als Luxus. Nach dessen Genuss verabschiedete sich der Arzt mit grossem Dank und kleinem Budget. Wir trösteten uns damit, einen guten Dienst getan zu haben.

Nach einer Begegnung mit dem «Schwarzen Afghan» – bekanntlich kein Begriff aus der Ethnologie – die sich Urs nicht entgehen lassen wollte, stand er plötzlich in T-Shirt und Turnhosen in unserer Gruppe – es war inzwischen November und auch hier empfindlich kalt. Wir übrigen hockten in Daunenjacken und Wollmützen am Tisch; Urs wie einer, der gleich zum Eidgenössischen Turnfest aufgerufen werden sollte. Er spüre gar nichts von der Droge und überhaupt, es sei ihm zu warm hier… Da halfen nur noch klare Befehle des noch nicht Berauschten, damit eine Lungenentzündung verhindert werden konnte.

Der Abstecher ins Bamiantal war atemberaubend. Dort angekommen, musste zuerst verdaut werden, was man alles zu sehen bekam. Das hier adäquat zu beschreiben, sprengt die Möglichkeiten. Wir beschlossen die 150 Kilometer zurück nach Kabul zu Fuss zu gehen. «Biblische» Landschaften und Szenen begleiteten uns eine Woche lang. Überall wurden wir in den kleinen Dörfern mit aller Herzlichkeit empfangen und jeder wollte uns bei sich übernachten lassen. Einmal gabs sogar Streit über diese Frage, sodass der Bürgermeister eingriff und uns kurzerhand zu sich nahm. Wir wurden fürstlich versorgt. Zum Dessert glaubten wir unseren Augen nicht mehr zu trauen: Mit diebischem Grinsen präsentierte uns der Hausherr eine Dose Heineken-Bier. Unsere Freude war im wahrsten Sinne «überschäumend» – doch zu früh: Die Dose war leer und einzig dazu da, vor seinen Freunden zu protzen…

Postlagernd in Pakistan

Nach der Überquerung des Khyberpasses war es wieder mal an der Zeit, etwas Heimatluft zu schnuppern. In freudiger Erwartung betraten wir das «General Post Office» in Peshawar. Mitleidig lächelnd sah uns der Beamte an und nahm uns mit in einen separaten Raum. Mit einer Geste wie «bedient euch» wies er auf einen Riesenhaufen von Briefen und Paketen. Wir sollten uns da bedienen und ihm dann die Funde präsentieren. Damit war das Tagesprogramm klar; stundenlang wühlten wir in der Post – oftmals sahen wir auch Briefe an Leute, die wir inzwischen kennen gelernt hatten – und ab und zu ein Freudenschrei, wenn unsere Namen gesichtet wurden. Kaum zu glauben, sogar Schokolade hat die Reise nach Pakistan überstanden.

Transit durch Pakistan. Noch in Kabul hatten wir uns reichlich mit billigen indischen Rupien eingedeckt; die Siebzigerjahre waren noch die Zeit der enormen Differenzen zwischen offiziellem Wechselkurs und Schwarzmarktkurs in etlichen asiatischen Ländern.

Knigge war kein Inder

Inzwischen hatte uns Indien fest im Griff. Nach Delhi, Agra, Bombay und Goa – wo all die aus Nepal Gestrandeten auf Weihnachten warteten – gelangten wir nach Cochin. Weiter südlich, in Alleppey, bestiegen wir ein Boot, welches uns in den nächsten sieben Stunden nach Quilon bringen sollte.
Die «Backwaters» sollen diese Fahrt besonders reizvoll gestalten, war nachzulesen. Das war eine gewaltige Untertreibung. Was wir hier zu sehen bekamen, war schlicht sensationell: Grün in allen Variationen – Wasseralgen, Felder, Kokospalmen zu Tausenden –, nur unterbrochen durch die farbigsten aller Saris, das Weiss der Zähne von lachenden Kindern und abgeschlossen von einem tiefblauen Himmel. Wir entschlossen uns spontan, auszusteigen. Der Kapitän wollte uns allerdings davon abhalten: keine Unterkünfte, das hätte noch nie ein Tourist gemacht, gefährlich.

Ungläubig staunend kamen die ersten Kinder auf uns zu. Weitere folgten, und noch mehr. Es wurde immer lauter und fröhlicher. Man fasste unsere Haut an und auch die blonden Haare waren Objekte der Begierde. Buchstäblich das ganze Dorf kam zusammen und es war nicht mehr genau auszumachen, wer eigentlich wen beäugte.
In dieser Situation trat einer hervor, der eine etwas städtische Erscheinung hatte. Mit gutem Englisch lud er uns in sein Haus ein.
Dort angekommen, wies er uns einen Raum zu – «your sleeping room» – und wir wurden fürstlich bewirtet. Berge von Köstlichkeiten um uns. Und wie hatte meine Mutter immer gesagt: «Seid anständig und esst aus.» Wir also bemüht, Anstand zu wahren, und es bedurfte einiger Anstrengung, wenigstens die Hälfte des Dargebrachten zu verspeisen. Dann konnten wir einfach nicht mehr. Wir lehnten zurück, lobten die Kochkunst wieder und wieder. Erst viel später erfuhren wir, dass es in dieser Weltgegend die Gastfreundschaft gebietet, den Gast die erlesensten Speisen zuerst kosten zu lassen und der Gastgeber dann das Übriggelassene isst. Gut, dass wir nicht alles aufgegessen hatten…

Tee, Whisky und ein Geheimtipp

Weihnachten und Neujahr verbrachten wir in Ceylon (Sri Lanka). Die flüssigen Mittel nahmen langsam ab und so war Erfindergeist gefragt. Bei Tramper-Treffs wurde immer wieder über mögliche Einnahmequellen gesprochen. Natürlich auch über risikoreiche, illegale.
Ein zwar risikoloser, aber doch illegaler Deal war der «Nägelihandel» (Nelken). Wir also auf den Märkten suchend, wo es die billigsten Nelken zu kaufen gab. Fündig geworden, kauften wir kiloweise ein, so viel, dass es uns vom starken Geruch fast schlecht wurde im Hotelzimmer. IIlegal war, diese dann in Indien zu verkaufen, weil dort als Mangelware gesucht. Uns verhalfen sie zu einigen zusätzlichen Reisetagen.
Wir schoben einen siebentägigen (die damals maximale Aufenthaltsdauer) Burma-Abstecher ein, den wir mit einer Stange «555» und einer Flasche «Johnny Walker» pro Mann finanzierten. Zollfrei eingekauft, konnten wir diese begehrten Handelswaren in der damaligen Hauptstadt Rangoon für gutes Geld verkaufen.

Danach ging es ins thailändische Phuket. Der Ort war auch schon zu dieser Zeit kein echter Geheimtipp mehr. Vielmehr wurde ein neuer Name in Tramper-Kreisen geflüstert: Ko Samui. Irgendwann erreichten wir die Insel. Keine Lodge, kein Hotel, nur eine Strandkneipe war zu sehen. Nach einem ausgiebigen Essen dort wurde uns ein Raum zugewiesen, wo wir bleiben konnten. Da waren wir also: um uns nur glasklares Meer, Palmen, feiner Sand und Ruhe.
Die jeweils abends einfahrenden Fischer zeigten uns ihren Fang und wir bestimmten ad-hoc das Abendessen. Lobster, Shrimps, Tintenfisch, Schwertfisch und Hai. Dazu gabs Reis. Das Frühstück bestand jeweils aus Ei, Porridge und Bananen – drei Wochen lang.

Wurfpfeil als Reiseplaner

Die Philippinen waren für uns ein unbeschriebenes Blatt. Die meisten Tramps liessen die Inseln, je nach dem, woher sie reisten, entweder links oder rechts liegen. Ausserdem musste man dorthin fliegen und das war mit einem nicht unerheblichen Einfluss aufs schon strapazierte Budget verbunden. Wir wolltens aber trotzdem wissen. Im Hochland der Hauptinsel Luzon lagen wir eines Abends auf unseren Betten und wollten die weitere Route planen.
«Lass uns doch einfach das Schicksal bestimmen, wohin wir weiterreisen». Mit einem Dartpfeil zielten wir an die an die Wand gehängte Luzon-Karte. Schuss – «Barlig»! Sofort konsultierten wir unseren Reiseführer. Kein Wort von Barlig. Genau so wünschten wir uns das.
Also gings Richtung Nord. Auf der Karte war ersichtlich, dass wir nach etwa zwei Stunden Fahrt abzweigen mussten. Der Buschauffeur staunte nicht schlecht, als wir mitten in der «Pampa» aussteigen wollten. Nach längerem Warten nahm uns ein klappriges Gefährt mit. Barlig empfing uns mitten in Reisterrassen gelegen, ohne jede touristische Infrastruktur. Einzig die Dorfkneipe bot uns nach einigen Überzeugungsanstrengungen ein Zimmer an.

Ganze drei Wochen sollten wir in diesem Nest hocken bleiben. Mit Verwunderung, aber grosser Herzlichkeit wurden wir im Dorf aufgenommen. Der holländische Missionar führte uns in die Gemeinschaft ein. Bei der sonntäglichen Messe brachten wir in der vollbesetzten Kirche die Kerzen zum Altar; in der Schule wurden wir in den Geografieunterricht integriert; beim Dorffest erhielten wir die besten Stücke des eben geschlachteten Schweins (Ohren und Ringelschwanz); am Unabhängigkeitstag begrüsste uns der Bürgermeister speziell vor Hunderten von Anwesenden, wobei wir sogar eine Rede halten mussten – und abends gabs jeweils Gitarrenklänge bei Gin und Sweet Potatoes mit der örtlichen Jugend. Wir waren Teil einer grossen Familie.

Nach Hause gehn wir nicht

Der Abschied fiel schwer, und über den billigeren Umweg Taiwan reisten wir zurück nach Bangkok. Das verbliebene Geld reichte gerade noch, ein Aeroflot Ticket via Moskau nach Zürich zu kaufen.
Doch nach Hause wollten wir noch nicht! Not macht bekanntlich erfinderisch. So machten wir einen Deal mit örtlichen Taxifahrern: Taxifahrer, welche Touristen in Juweliershops brachten, erhielten beim Hintereingang eine Grundprämie, auch dann, wenn nichts eingekauft wurde. So liessen wir uns von Shop zu Shop chauffieren. Dort täuschten wir grosses Interesse am Kauf von Schmuck vor, so lang, bis der Fahrer das Zeichen der Geldübernahme gab. Danach vertrösteten wir die Verkäufer, verliessen den Shop und machten mit dem Fahrer fifty-fifty…

Doch auch diese Geldquelle versiegte einmal. Also bestiegen wir die Aeroflot-Maschine. Da es in Moskau gleichentags keinen Anschluss nach Zürich gab, war im Flugpreis eine Hotelübernachtung inbegriffen. Der Zöllner wollte uns einfach nicht glauben, als Urs und ich bei der Gelddeklaration noch gemeinsam einen Dollar angaben. Es stimmte aber, und wir mussten noch 24 Stunden überbrücken, Essen und Sightseeing. Also gingen wir zum Roten Platz beim Kreml und verkauften unsere letzten Jeans. Blue Jeans waren damals in Moskau nicht erhältlich, doch heimlich begehrte West-Produkte. Dafür kriegten wir einen relativ horrenden Betrag, sodass wir geradezu mit Geld um uns schmeissen konnten. Die letzte Nacht der Reise verbrachten wir in einer der damals noch seltenen Discos und luden sämtliche Anwesenden zu einem Abschiedstrunk ein! Nastrodovje, Schwijzaria!

Dieser Artikel erschien im Globetrotter-Magazin Nr. 78 im Sommer 2006 als Rückblick, wie es «damals» war.

«Das Reisemagazin für Weltentdecker – seit 1982»

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