«Ich bin natürlich Mona-co!»

In der neuen Rubrik «Check-in» beantworten Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wissenschaft und Sport in jeder Ausgabe zwölf etwas andere Reisefragen. Im aktuellen Globetrotter-Magazin befragen wir Mona Vetsch.

Ausgabe: 135 

 

1. Welche drei Adjektive charakterisieren dich als Reisende am besten?

Planlos, spontan, begeisterungsfähig.

2. Was war deine eindrücklichste Begegnung auf Reisen?

Die Begegnung mit der Insel Niuatoputapu. Als nach einem üblen Sturm auf dem Stillen Ozean ihr Umriss am Horizont auftauchte, habe ich verstanden, dass «Land in Sicht!» ein quasireligiöser Moment sein kann. Die Besatzung unseres Hochseefischerboots hat sich gefreut: Die Biervorräte an Bord gingen zur Neige.

3. Was kann dich auf Reisen aus der Fassung bringen?

Wenn ich meinen Pass nicht finde. Einmal musste ich tatsächlich mit Notpass reisen. Der Pass fand sich nachher in der Sockenschublade. Frag nicht, wie er dort hingekommen ist.

4. Welche drei Gegenstände finden sich auf jeder Reise in deinem ­Gepäck?

Mein Strohhut, ein Notizbuch und ein Schal, um mich gegen die übermotivierten Klimaanlagen dieser Welt zu wehren.

5. Was war das beste Essen, das du auf Reisen probiert hast?

Das «interessante» Essen bleibt mir meist mehr. Meersäuli in Peru zum Beispiel. Sehr okay, ein bisschen wie Poulet. Oder «Poutine» in Québec: Pommes frites, Quietschkäse-Würfel und fett Bratensauce drüber. Ist feiner, als es klingt.

6. Was hat dich das Reisen gelehrt?

Dankbar zu sein für so vieles hier in der Schweiz.

7. Gibt es etwas, auf das du beim Reisen nicht verzichten kannst?

Aufs Frühaufstehen. Man kann im Leben nie genug Sonnenaufgänge gesehen haben. Und mein Smartphone. Ich fotografiere birrenweich viel. Eigentlich bräuchte ich jeweils noch eine Woche Ferien, um die unnötigen Bilder zu löschen.

8. Welche Apps nutzt du auf Reisen?

Offline-Kartenapps, Instagram und PlantNet, um unbekannte Pflanzen zu bestimmen. Ab und zu verschicke ich Karten mit dem PostCard-Creator.

9. Was ist dein Lieblingstransportmittel? Und warum?

Der alte Pick-up, mit dem wir die Karibikinsel Dominica erforschten. Er gehört Freunden von mir. Die perfekte Mischung aus Fahrtwind, Schlaglöchern und Abenteuer.

10. Wohin würdest du reisen, wenn du im Leben noch Zeit für genau eine Reise hättest?

Nach Carmel-by-the-Sea am Pazifik. Nicht wegen des Ortes, sondern wegen der schönen Erinnerungen.

11. Wenn du ein Land wärst, welches wärst du?

San Marino oder Liechtenstein vielleicht. Jedenfalls ein sehr kleines. Jetzt fällts mir ein: Ich bin natürlich Mona-co!

12. Was tust du, wenn dich der Kulturschock trifft?

Hörbücher hören. Auf meiner ersten Indienreise habe ich mich zu Dürrenmatt und Niklaus Meienberg geflüchtet, das weiss ich noch. Und zum Einschlafen in hup-intensiven Gegenden empfehle ich Kinderhörspiele. Mein Favorit sind «Die drei ???».

Mona Vetsch (45)

ist die winzige ganz Grosse der Schweizer Medienlandschaft: Die 1,55 Meter kleine Thurgauerin schrieb für Zeitungen und Zeitschriften, moderierte früh die Jugendsendung «Oops!» am Schweizer Fernsehen, führte 17 Jahre lang durch den Morgen auf Radio SRF 3. Mit Reisesendungen und Langzeitreportagen begeisterte sie ein Millionen-TV-Publikum, besonders die Jubiläumsfolgen der Auswandererdokumentation «Auf und davon» wurden Kult. Heute konzentriert sich Mona nicht minder erfolgreich auf die Dokureihen «Reporter Spezial» und «Mona mittendrin». Sie ist verheiratet und hat zwei Söhne.

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«Das Reisemagazin für Weltentdecker – seit 1982»

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